Aus Verlustängsten heraus zeigen sich bei den ganz Kleinen bis zu drei Jahren häufig regressive Symptome und sie suchen verstärkt nach Bindung und Sicherheit. Sie leiden unter Schlafstörungen, wollen wieder zum Einschlafen ins Bett des verbliebenen Elternteils, sie nässen wieder ein, brauchen ständig ihren Schnuller, wollen viel körperliche Nähe. Oft wirken sie in der Krippe unausgeglichen, weinen viel und suchen die Nähe von Erzieher*innen. Hinzukommen psychosomatische Symptome wie etwa starke Müdigkeit oder Bauchschmerzen.
Ältere Kinder zeigen sich in Kita und Schule darüber hinaus unausgeglichen, sind übertrieben schreckhaft und empfindlich, ihre Schulleistung sinkt. Aggressionen, die sie ihren Eltern gegenüber nicht zeigen wollen, aus Angst, ihnen weh zu tun oder sie gänzlich zu verlieren, zeigen sie dann „außerhalb“: In der Schule, auf dem Spielplatz, beim Sport. Auch zeigen sich bei manchen von ihnen depressive Symptome, sie wirken dann traurig, interesselos und abwesend. Und bei Jugendlichen können sich, Essstörungen einstellen, Selbstverletzungsrituale oder Drogenmissbrauch und bei wenigen kommt es zu Suizidgedanken. Hier ist es die Aufgabe von Eltern, aber auch Pädagog*innen, genau hinzuschauen und Hilfe zu organisieren.
von Dr. Claus Koch