Erklärungen sind vom Alter der Kinder abhängig. Niemals sollte es darum gehen, sich den Kindern oder Jugendlichen damit aufzudrängen: „Sicherlich versteht ihr, dass wir uns nicht mehr liebhaben und uns deswegen trennen.“ Die meisten jüngeren Kinder werden dann aus Hilflosigkeit und Loyalität zu ihren Eltern zustimmend nicken, obwohl sie überhaupt nicht so empfinden. Man sollte die Kinder auch nicht davon überzeugen wollen, dass die Trennung „gut“ für sie ist. Meistens geschieht das nur, um eigene Schulgefühle, also die Schuldgefühle als Eltern, abzubauen.
Wichtig ist einzig und allein die Botschaft, dass sie von beiden Eltern weiterhin genauso geliebt werden, wie vor der Trennung. Den Kindern Mut und Hoffnung für die Zukunft zu machen. Man sollte Kindern jeglichen Alters also nicht um „Verständnis“ bitten, um sie damit mit ins Boot (zumeist ins eigene!) zu holen. Wenn überhaupt, kann man zum Ende des Pubertätsalters gemeinsam die Gründe für die eine Trennung und Scheidung gemeinsam besprechen. Dabei sollten vor allem die Äußerungen der Jugendlichen im Vordergrund stehen, ob sie einem als Eltern nun gefallen oder nicht.
von Dr. Claus Koch