Wie können Eltern, die sich trennen, mit ihren eigenen Schuldgefühlen fertig werden?

Alle Eltern, bis auf ganz wenige Ausnahmen, wollen nur das Beste für Kinder. In Extremsituationen setzen sie dafür sogar ihr eigenes Leben aufs Spiel. Wenn Eltern sich trennen wissen sie, ob sie es zugeben wollen oder nicht, dass sie ihre Kinder mit diesem Entschluss zu leiden bringen. Und dennoch halten sie an ihren Absichten fest, woraus oft starke Schuldgefühle resultieren: („Wie kann (konnte) ich meinen Kindern das antun? Schließlich habe ich sie unglücklich gemacht, indem ich mir einen neuen Partner gesucht habe.)

Schuldgefühle dieser Art sind ganz natürlich und normal und sie zeugen darüber hinaus für Mitgefühl mit denen, die unter einem selbst leiden oder gelitten haben. Es ist aber für Eltern wichtig, nach einer gewissen Zeit davon loszukommen und auch nicht alles, was mit den Kindern nach der Trennung passiert, immer nur auf die Trennung zurückzuführen. Auch Kinder aus ganz „normalen“ Familien sind oft unglücklich oder auch ihnen kann etwas Schlimmes passieren. Statt also vergangenen Zeiten hinterher zu trauern, sollte sich der Blick der Erwachsenen schon bald wieder auf die Gegenwart und Zukunft richten, um sie gemeinsam mit den Kindern voller Zuversicht und Hoffnung zu gestalten.

von Dr. Claus Koch