Die wichtigsten Forschungsergebnisse aller Untersuchungen über die Folgen chronischer und lang andauernder Erkrankungen von Elternteilen für die Kinder bestehen darin, dass Parentisierung beobachtet wurde. „Parens“ ist das lateinische Wort für Eltern. Parentisierung heißt, dass Kinder zu den Eltern der Eltern werden. Wenn Kinder die Rolle der Erwachsenen übernehmen und ihre erkrankten Elternteile bemuttern oder bevatern, dann kommt ihr kindliches Sein meistens zu kurz. Sie werden oft zu früh erwachsen. So positiv es ist, dass sie früh lernen, Verantwortung für andere Menschen zu übernehmen, so bestehen negative Konsequenzen meist darin, dass ihr kindliches Spiel und ihr sonstiges kindliches Leben eingeschränkt ist.
Was hilft? De-Parentisierung. Kinder brauchen Spielräume. Sie müssen spielen, spielen dürfen und spielen können. Wenn innerhalb der Familie diese Spielräume aufgrund der Erkrankung nicht mehr hinreichend möglich sind, dann ist es sinnvoll, sie außerhalb der Familie zu suchen, bei Verwandten oder Nachbarn, in Sportvereinen oder Kindergruppen.