Eine Mutter schreibt: „Meine Tochter ist jetzt sechs und sie sagt zu allem nein, zumindest zuerst einmal. Das nervt. Sie macht das auch mit anderen. Ich habe es in der Kita gehört und auch meinem Mann gegenüber verhält sie sich so. Was kann ich tun?“
Kinder haben manchmal Phasen, in denen sie das Nein üben. Oft findet das schon im jüngeren Alter statt, in der sogenannten Trotzphase. Doch diese Nein-Übungszeiten können bei Kindern unterschiedlichen Alters auftreten. Das kommt und das geht – seien Sie geduldig. Ich weiß, dass es oft schwerfällt. Aber Gelassenheit ist der einzige Weg. Wenn Sie immer um jedes nein streiten, wird die Atmosphäre schnell unerträglich und der Konflikt schaukelt sich hoch. Versuchen Sie innerlich einen Schritt beiseitezutreten und ein wenig zu schmunzeln, so gut es Ihnen möglich ist.
Es ist wichtig, dass die Kinder üben nein zu sagen. Wer nicht nein sagen kann, kann sich schwer wehren und wird leicht Opfer. Wer nein sagen kann, kann auch ja sagen, hat Wahlmöglichkeiten zu entscheiden, was er oder sie gerne möchte und was nicht. Das ist ein hohes Gut.
Wenn Kinder lernen nein zu sagen, haben sie dafür noch kein Maß. Woher denn auch? So üben sie und das oft maßlos und das nervt. Im Laufe der Zeit lernen die Kinder, ihr Maß zu finden und damit angemessener umzugehen.