Erklären, aber richtig

Meine Kinder fragen mich ständig zu Corona aus. Ich kann es kaum noch hören. Ich verstehe es ja selber nicht richtig. Wie kann ich es gut erklären?

Im Frühjahr 2021 hat ein Wissenschaftlicher ausgerechnet, dass alle zum damaligen Zeitpunkt auf der ganzen Welt vorhandenen Corona-Viren in eine halbe Cola-Büchse passten. Corona-Viren sind so klein und gleichzeitig so gefährlich – das kann auch ich mir kaum vorstellen und Kinder oft noch weniger. Sie brauchen dazu ein Abstraktionsvermögen und auch Ansätze naturwissenschaftlichen und vor allem biologischen Denkens, über das sie, wenn sie kleiner sind, noch nicht verfügen können. Deswegen brauchen Sie Erklärungen von uns Erwachsenen.

Seien Sie froh, dass Ihre Kinder Sie fragen, auch wenn es vielleicht manchmal nervt. Die Kinder haben sicherlich Sorge oder Ängste vor den Corona-Folgen und sie drücken das aus, indem sie Fragen stellen. Das ist deutlich besser, als wenn die Kinder ihre Ängste nur mit sich herumtragen würden. Es ist ein Zeichen, dass sie Ihnen vertrauen. Versuchen Sie deswegen nicht nur Informationen über COVID-19 zu geben, sondern unterhalten Sie sich auch mit den Kindern über die Gefühle, die dabei sind, vor allem über die Ängste. Teilen Sie auch Ihre eigenen Gefühle mit, mit all der Sorge, aber auch der Zuversicht und der Tatkraft, mit der Sie versuchen, sich und Ihre Familie und auch andere Menschen zu schützen. Größere Kinder finden viele Erklärungen auch im Internet. Auch Sie können dort stöbern. Da gibt es Zeichnungen, Bilder, kleine Filme, vieles, was COVID-19 und die Pandemie verständlich macht. Bei kleineren Kindern habe ich immer wieder gute Erfahrungen gemacht, wenn wir mit Bildern arbeiten. Man kann die Viren als ein Monster darstellen und auch mit den Kindern gemeinsam ein Antiviren-Monster schaffen. Das macht das Virus und die Bedrohung greifbarer und öffnet bildhaft Möglichkeiten, dagegen anzugehen.