Sprachlosigkeit mit Jugendlichen

Ein Vater schreibt: „Mein Sohn ist 15 und wir reden kaum noch miteinander. Er macht sein Ding und ich meines. Ich bin sehr unsicher, wie ich mit ihm reden kann. Worauf muss ich achten? Was soll ich tun?“

Diese Unsicherheit ist normal. Sie wird auch bei Ihrem Sohn vorhanden sein. In dem Jugendalter führen die Interessen und Wege der Jugendlichen und der Eltern in verschiedene Richtungen. Ihr Sohn will, wahrscheinlich wie viele andere Jugendliche, eigenständig werden und versucht, den eigenen Weg abseits der bekannten Wege der Eltern, vielleicht sogar vor allem des Vaters, zu finden. Das verunsichert und es ist wichtig, dieses Bestreben trotz aller Verunsicherung zu respektieren.
Mein Rat ist: Reden Sie mit Ihrem Sohn wie mit anderen Menschen anderen Alters. Sie brauchen nichts Besonderes berücksichtigen oder anstreben. Das käme bei Ihrem Sohn nur als pädagogisches „Gedöns“ an. Wenn Sie mit jemand anderem reden würden, der nicht Ihr Sohn ist und nicht 15, würden Sie auch neugierig sein und fragen, wie es dieser Person geht, was sie mag und was sie macht, welche Filme sie schaut, welche Interessen sie hat … Und Sie würden von sich erzählen und sich über gemeinsam interessierende Themen austauschen. Machen Sie dasselbe mit Ihrem Sohn.

Der zweite Tipp besteht darin, dass Sie nicht nur versuchen, miteinander zu sprechen, sondern miteinander etwas zu tun. Vielleicht haben Sie gemeinsame sportliche Interessen und gehen zu einem Sportereignis oder betreiben selbst zusammen Sport. Vielleicht unternehmen Sie eine Fahrradtour oder gehen ins Kino – was auch immer an gemeinsamen Interessen vorhanden ist, nutzen Sie es, für gemeinsames Handeln. Wenn Sie und Ihr Sohn sich gemeinsam für etwas Drittes interessieren, dann stärkt das auch die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Sohn und schafft einen sicheren Boden für Unterhaltungen.

Nur Mut!